Großalarm in Chemiebetrieb Planspiel

Großalarm in Chemiebetrieb. Die optimale Zusammenarbeit der einzelnen Stabseinheiten untereinander, sowie mit den eingesetzten Kräften vor Ort, war das Thema einer dreistündigen Übung, bei der ein Großschadensereignis in einem Werndorfer Chemiebetrieb in Form eines Planspieles simuliert wurde. Und so wurden bei dieser Übung vereinbarungsgemäß von den alarmierten Feuerwehren lediglich ein MTF mit 2-3 Mann Besatzung, statt der Einsatzfahrzeuge lt.  Alarmplan, entsandt. Ausgangslage war ein Brand in einer Produktionshalle, durch dessen Auswirkungen sich Überdruck in mehreren freistehenden Lagertanks entwickelte und die Gefahr von  Austritt von giftigen Dämpfen bestand. Bei einem derartigen Großschadensszenario werden nicht nur zusätzlich zur FF Werndorf weiterer 13 Feuerwehren aus der Umgebung alarmiert.  Da treten neben dem Abschnittsführungsstab der Feuerwehr zusätzlich noch der Behördenführungsstab (Gemeinde/Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung), der Führungsstab des Roten Kreuzes sowie der Krisenstab des Unternehmens in Aktion. Die Aufgabe dieser Stäbe ist:

• Optimale Unterstützung der Einsatzleitenden Feuerwehr vor Ort
• Koordinierung von Nachschub von Personal , Fahrzeugen und Material
• Koordinierung von groß angelegten Rettungs- und Evakuierungsmaßnahmen
• Einleitung und behördliche Anordnungen eventuell erforderlicher großräumiger Absperrmaßnahmen,  Verkehrsumleitungen, Einrichtung von Sperrzonen, Überflugverbot, <br • Einholung aller maßgeblichen Informationen über Stoffe, Gefährdungspotenzial, Wetterentwicklung, Luftgütemessungen, Schadstoff-Ausbreitungs-Simulation, etc.
• Versorgung der eingesetzten Kräfte
• Öffentlichkeitsarbeit und Pressebetreuung
• Und vieles andere mehr…

Bei der Übung waren der FF-Führungsstab im Rüsthaus, der Behördenstab im Gemeindeamt, der Rot-Kreuz-Führungsstab in Seiersberg und der Krisenstab des Unternehmens im Rüsthaus der FF Neudorf untergebracht.  Das „Schadensereignis“ wurde gemäß dem vorbereiteten  - den Teilnehmern jedoch nicht bekannten - „Drehbuch“  permanent hocheskaliert.  Da die Arbeit plangemäß in erster Linie die Einsatzleitung und Stäbe betraf, wurden die alarmierten Feuerwehren währenddessen zu einer Betriebsbesichtigung in einem nachbarlichen Chemiebetrieb eingeladen.Insgesamt dauerte die Abarbeitung des Planspiel-Einsatzes über 3 Stunden, in denen die einzelnen Stäbe voll gefordert wurden. OBR Gerhard Sampt, BR Günter Dworschak und ABI Johann Bernhardt, die alle ebenfalls in diversen Stabsfunktionen tätig waren, konnten gemeinsam mit Einsatzleiter HBI Christian Cafuta abschließend ein zufriedenstellendes Resümee aus der Übung ziehen.  Es wurden wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die in einer gemeinsamen Nachbesprechung mit der Firmenleitung aufgearbeitet  und Eingang in die Alarmpläne finden werden.

 

Fotos: